Das erste und empfindlichste Trimester ist geschafft!
Und ich bin hier mit einem Babyupdate. Und Heiki-Update. Mein Bauch ist nicht das einzige, was sich verändert.

Wie weit
Aktuell in Woche 15.
Babys Entwicklung

Wunderbar. Der große Ultraschall in Woche 13 hat bestätigt, was mein Gefühl schon zu wissen glaubte: alles super. Ein echter Minimensch mit allem dran.
Bauch

Da hab ich noch das höchste Gewicht und bin Erschöpfungsbedingt auch morgens schon mächtig aufgebläht.
Nicht mehr zu leugnen, Bauchnabel innen, keine Dehnungsstreifen, Gebärmutter für mich von außen tastbar, da jetzt fester und größer.
Gewicht

Plus niedliche 400g in Woche 13. Die Kotzerei schlaucht mich. Ich verliere überall (minimal) Umfang außer an Bauch und Brust, selbst am Hintern. Besondern eindrücklich leider dort, wo ich es am wenigsten will, aber das ist ja immer so: an den Armen.
Haut und Haar
Haar fällt normal stark aus, Wimpernausfall hat sich beruhigt, dafür hab ich Augenbrauen gelassen und sehe da etwas löchriger aus als üblich. Da ich normalerweise sehr dichte, gleichmäßige Brauen habe, die ich nicht schminken „muss“, fällt das kaum auf, es sei denn, ich zeige drauf.
Haut spielt verrückt mit Mitessernestern auf den Schultern (sehen aus wie Sommersprossen) und auf den Rippenbögen auf dem Rücken. Dazu Punkteinblutungen rund um die Augen vom Erbrechen (Würgemale sozusagen). Bevor ich breche, bin ich klischeehaft graugrün.
Andere körperliche Anzeichen
Mir schläft öfter mal der Hintern ein. Vermutlich aber einfach deshalb, weil ich so viel sitzliege. Kopfschmerzen vom vielen Sitzliegen und keinem Sport. Wodurch ich dann noch mehr sitzliege und noch weniger sportel… Verzwickt.
Schlaf/Energie
Woche 12/13 noch sehr übel, mittlerweile etwas besser, was mich hoffen lässt, dass auch das Erbrechen bald ein Ende hat. Müsste ich arbeiten, ich würde heulen. Ich funktioniere, weil ich mich schonen und ruhen kann. 10-12h Schlaf plus am Tag etwa 4-6h Ruhe. Bleiben grob 9h, in denen ich überhaupt wach bin, 4-5h davon habe ich gekotzt. Mein Tag ist/war überschaubar.
Übelkeit/Abneigungen
„Warte auf das 2. Trimester“, haben sie gesagt, „Ab dann wird es toll!“, haben sie gesagt. Haha.
Ja. Wisst ihr ja schon. Ist grad alles eher tricky. Mein Glück, dass ich morgens einigermaßen große Mengen essen kann, ab frühem Nachmittag ist mir derbe flau, ein paar Stunden später geht es rund.
Sofortiges Kotzi bei Geruch von Teigwaren (wenn ich jetzt „Aufbackbrötchen“ schreibe, muss ich würgen), kein Salz, keine Tierprodukte außer Fisch, kein Fett, kein Gemüse bitte (scheint sich aber gerade etwas zu entspannen).
Heißhunger/Gelüste
Keine. Es sind einfach ein paar Sachen geblieben, die ich normal essen kann ohne Ekel. Primär einfache Kohlenhydrate aus Beeren, (glutenfreien) Getreiden und Kartoffeln.

Amaranth, Haferflocken, Chiasamen, Kokosraspel mit Reismilch oder Hafermilch, Vanille und Ahornsirup.
Sport
Guter Witz. 1-2x am Tag gehe ich mit Hurley, auch so für die Frischluft, morgens in normalem Tempo ab Mittags im Omamodus. Blackroll für den Rücken, so 5min, das schaffe ich. Aber nicht immer.
Emotional
Gut drauf, aber mittlerweile etwas zynisch, ihr merkt das schon. Man muss das trennen. Ich freue mich mega auf das Küken und hab geheult wie selten, als ich realisiert habe, dass das Baby gesund ist (4 Stunden nach den Gyn-Termin, allein zu Hause mit Musik). Wie irre großartig und unselbstverständlich und Gott bin ich dankbar! Echt! Wirklich! Aber. Schwangersein ist nicht meins. Das Schreiben hier zu unterbrechen, um abends mein Mittagsessen ins Klo zu speien, ist nicht so meine Vorstellung von: „Oh wie großartig, ich trage Leben in mir!“ Also: Ich freue mich derbe auf unser Kind. Aber eben auch darauf, wenn es aus mir raus ist. Jetzt schon. Längst.


Neuanschaffungen
Diverses. Wir gehen grad das Kinderzimmer an und da wir, haha, keins haben, bedeutet das, dass wir die Bude umorganisieren müssen. Es gibt also auch viele Babyanschaffungen, die nur sekundär fürs Kind sind, aber nötig, damit wir hier weiter auch arbeiten können – bald ohne Arbeitszimmer.
Schönste Momente
Beim Frauenarzt, er setzt den Schallkopf auf und ZACK! perfekter Längsschnitt, Baby ist sofort voll sichtbar mit Profil des Gesichts, beiden Armen und Beinen und es turnt. Krass. Vor Ort war ich wohl so still, dass mein Frauenarzt irgendwann einen Fakejubel initiiert hat mit den Worten: „Na einer muss sich hier ja mal freuen!“ Sorry. Ich war perplex und Benedict auch. Ich hab dafür dann die Sprechstundentanten beim Rausgehen angeweint und wie gesagt zu Haus noch mal den Hund. Baby ist gesund! Schluchz!

Ich kann das Menschlein jetzt schon anklopfen spüren.
„Waaaaas, echt?! In Woche 15?! Never!“ Doch. Ungewöhnlich für Erstgebärende ja, aber erstens bin ich ziemlich dünn, was das Erspüren erleichtert und zweitens gibt es an mir vermutlich keine andere Körperpartie, die so dermaßen sensibel ist und in die ich es auch unschwanger so gewohnt bin hineinzuhorchen, wie meinen Bauch. Es ist noch selten, aber es wird häufiger und ich bilde es mir sicher nicht ein.
Schreckmomente
Morgens im Bad, ich muss husten und… kotzen. Sofort. Ohne Vorwarnung. Dann noch ein Schreck beim Blick auf den Kontostand, nachdem wir beim Gyn die ganzen Untersuchungen bezahlt haben (oh ja, da meisten darf man selbst löhnen). Warum wir die alle machen? Weil zwar bei einigen die Ergebnisse nichts am Verlauf der Schwangerschaft ändern würden, wir aber in jedem Fall wissen wollen, was uns erwartet. Wenn Baby krank sein sollte, möchten wir das so früh wie möglich wissen, um uns darauf einzustellen, das ist der Gedanke.
Wichtigste neu gelernte Lektionen
Hast du kein Bock mehr auf Schwangersein, geh zu Pinterest und such nach Kinderzimmerinspirationen, nach Kinderspielen, Klamotten und anderem Baby- und Kleinkindkram. Das versöhnt sofort. Also mich. Ich bin sehr visuell. Geh auf keinen Fall in Foren. Irgendeine hat immer ne schlimmere Horrorgeschichte und ich für meinen Teil krieg ne Hormonvergiftung, wenn ich nur zweimal gescrollt habe. Aber vielleicht seid ihr da anders und euch tut das gut, offensichtlich trifft das auf viele zu, denn es gibt glaube ich noch nicht mal zu Haustieren so viele Foren, wie für (werdende) Muttis.
Davon ab: Alle anderen wissen es sowieso besser als man selbst. Ein innerliches Jaja und winken und lächeln. Das ist nicht oft meine Umgehensweise mit Meinungsverschiedenheiten, aber bewährt sich in der Schwanegrschaft grad ungemein. Ich hab schon ne ziemlich glatte Buckelrutsche bekommen.
Vorsätze und Aussichten
Ich beeeeete dafür, dass das Ende von Woche 16 (gern vorher!) mich dann bitte in diesen Glow des 2. Trimesters schickt, von dem alle schwärmen, ich muss gleich schon wieder speien.
Tja, und sonst warten wir auf die nächste Untersuchung in knapp zwei Wochen, denn dann werden wir definitiv wissen, ob das Baby ein Mädchen oder ein Junge ist. Tatsächlich hat mein Gyn schon einen Tipp abgegeben, womit wir so Null gerechnet hätten in Woche 13 und es deshalb auch für einen Scherz gehalten haben, um uns aus der Reserve zu locken, wie wir reagieren, was wir gern hätten und so. Aber nein, er meinte, sein Tipp wäre abgegeben, natürlich noch lange nicht sicher, und im Zweifel hat er nichts gesagt. Nun denn. Ich verrate hier noch nichts. Irgendein netter „Gender-Reveal“ jenseits von „Tu-tus or Touchdown“ und „Guns or Glitter“ (WTF?!) mit ganz viel rosa und blau wird mir schon einfallen.
Ansonsten bin ich vollkommen damit ausgelastet meine Nahrungsaufnahme so zu planen, dass ich alle Nährstoffe und genug Flüssigkeit kriege, denn wenn ich eins nicht will, dann ins Krankenhaus an eine Infusion. Bisher zahlt sich mein Wissen über Ernährung wirklich aus uuuund wie gesagt ich habe die milde Hoffnung, dass es ganz langsam besser wird.

Und der Papa
Der ist weiterhin Privatmasseur und muss mir das schlechte Gewissen ausreden, weil ich mir ab und zu nutzlos vorkomme, wie ich da stundenlang rumsitzliege und „Zwischen Tüll und Tränen“ und „Schrankalarm“ gucke.
Benedict wünscht sich, mir helfen zu können, wenn ich kotze und hält tapfer meine Haare und holt mir Wasser. Er ist mein Wärmflasche-ins-Bett-Service. Er hält viel von mir fern an Alltagslästigkeiten, die meistens ja im Briefkasten auf einen lauern und ich könnte nicht dankbarer sein. Er sagt: „Es gibt keine Ausrede mehr, jetzt nicht mehr erwachsen zu sein.“ (Und meint damit sich selbst). Er rechnet alles durch, er vergleicht und koordiniert. Für das Kinderzimmer, das wir jetzt fertig geplant haben, ist er bereit auf einen Computer zu verzichten (wir ähm, haben… mehr als man braucht) und das ist ein echtes Opfer. Ich opfere im Übrigen meinen Schreibtisch… Er sagt sehr stolz „Unser Söhnchen/Töchterchen“ (wie gesagt, das verrate ich, wenn es sicher ist) und sucht mit Babykleidung aus und Kuscheltiere und Kissen (Deko, dafür ist Baby ja noch zu klein).
Jetzt mit den neuen Ultraschallbildern und mit einer regelmäßig würgenden Frau ist das ganze Schwangersein doch ziemlich präsent, auch für ihn.
Sonst so
Zeit ist noch kostbarer geworden und ich minimalisiere grad ziemlich rabiat an mehreren Fronten. Wenn man nur ein Zeitfenster von knappen 4-5h am Tag hat, um sich da zu waschen, zu kleiden, zu füttern und die anderen verbleibenden 20 Stunden so vorzubereiten, dass man sie einigermaßen gut rumkriegt, wird man noch mal härter in der Wahl der Prioritäten. Meine sind: Waschen, kleiden, essen, Essen machen, 1x am Tag Frischluftspaziergang und bitte etwas für mich, was mich erfreut. Das kann der Blog sein, ein Film, eine Freundin, die mich besucht, Blumen – oder manchmal auch nichts davon, weil sich das Zeitfenster schon wieder geschlossen hat.
Was geflogen ist, sind definitiv meine langen englischen Übersetzungen hier, ich habe mein Smartphone ziemlich ausgemistet, bin vielen Accounts entfolgt und bin generell eher genervt von der Dauerpräsenz dieses Endgeräts, wodurch es jetzt oft lautlos irgendwo rumliegt, statt mit mir immer ab Platz zu liegen, es könnte ja Ping machen.
Zeug und Informationsoverload empfinde ich als extrem störend, mein Körper verlangt nach Ruhe und die gebe ich ihm.
Tja und meine Fotoqualität ist auf Smartphoneniveau gefallen, weil das schneller geht. Damit leben wir jetzt eine Weile.
Ich habe gemerkt, wie weh es mir tut, Jakob auf Eis gelegt zu haben. Und dass mich das mehr schmerzt als ein seit 10 Tagen nicht gesaugter Fußboden. Ich habe gemerkt, wie sehr ich diesen Blog liebe und dass ich hier schreibe, sobald ich kann – mich aber die englische Übersetzung tierisch nervt, weil sie redundant in meinem Kopf ist und soooo lange dauert. Drum die Abkürzung.
Und nun auch in diesem Kontext: Genug für heute. Ich und mein Eimer, wir kuscheln jetzt noch ein bisschen.
Ich denke, wir lesen uns wieder zum Gender Reveal!
Wie hat man da denn zu gesagt, bevor das so durchamerikanisiert wurde? Ich glaube, man hat einfach gesagt: Beim nächsten Mal erfahrt ihr, ob es ein Mädchen oder ein Junge ist!
In diesem Sinne. Gute Nacht.
(Text wurde Abends geschrieben, Bilder morgens dazu und ab dafür)
Der Beitrag Babybauch Woche 13, 14, 15 – Kotziwochen erschien zuerst auf haselnussblond - healthy happy hair.