
Farbtypbestimmung ist nach wie vor ein großer Spaß für mich. Eigentlich alle Menschen, die ich kennenlerne, ordne ich im Kopf für mich zu und wenn sie Freude daran haben, dann unterhalten wir uns auch darüber. So oft werde ich dazu mittlerweile um Rat gefragt und ich werde dabei richtig leidenschaftlich. Deshalb musste dieser Artikel jetzt auch sein. Für alle, die sich selbst einordnen mögen – oder eben wie ich heute – ihre Kinder.
Denn ui, was habe ich mir seinerzeit einen abgebrochen, bis ich selbst für mich raus hatte, welcher Farbtyp ich bin! Sommer? Soft Summer? Autumn? Soft Autumn? Einfach nur primär ein Soft?
Letzteres, aber dabei dann doch deutlich mehr ein Herbst als ein Sommer. Mich selbst zu bestimmen ist mir bisher am schwersten gefallen. Nur eine Person ist für mich nach wie vor noch schlechter zu greifen (Cordula, du bist gemeint), sonst bin ich mittlerweile sehr treffsicher.
Meine Garderobe ist schon komplett auf diesen Farbtyp umgestellt und ich LIEBE es. Alles passt zusammen. Ich weiß genau, nach welchen Farben ich suchen muss und welche ich mir bei aller Begeisterung für das Teil am Model oder Kleiderbügel sparen kann. Das macht das Anziehen schneller, gleichzeitig schöner und vielfältiger, denn es passt ja einfach alles zusammen und ist nicht nur als ein festes Outfit gekauft worden. Das spart Zeit und Geld und Nerven.
Wenn ihr jetzt herausfinden wollt, welcher Farbtyp ihr seid, empfehle ich euch meine beiden Artikel zum Thema, nämlich einmal zum 4er-System, was für das Grundverständnis sehr hilfreich ist und dann noch zum 12er- beziehungsweise 16er-System, welches ich bevorzuge, da es passgenauer ist.
Wenn beim Lesen dieses Artikels hier Fragen aufkommen: lest die gerade verlinkten Artikel zuerst. Sie sind sehr ausführlich, mit Farbpaletten und schon einem riesigen Kommentarstrang mit noch mehr beantworteten Fragen.
Farbtypbestimmung für Babys
Ich wollte möglichst rasch Merles Farbtyp herausfinden, auch um meinem Minimalismusbestreben gerecht zu werden. So war es möglich schnell eine komplett kombinierbare Garderobe für sie erstellen, die dadurch mit weniger Stücken auskommt und insgesamt sehr nach Merle aussieht: passend und einfach sehr sie. Denn das geschieht fast automatisch, wenn der Farbtyp stimmt. Für sie habe ich dazu zunächst das 4er-System herangezogen und dann noch mal für die Nuancen einen genaueren Blick auf das 16er-System geworfen.
Bei Babys kommt ein erschwerender Faktor hinzu: sie sind blutjung und in der Regel makellos per se. Farbtypen lassen sich aber besser bestimmen, wenn kleine Unregelmäßigkeiten vorhanden sind (siehe oben genannte Artikel), denn der falsche Farbtyp hebt diese Fehlerchen hervor. Man wirkt blasser, kränklicher, müder, älter, schwammiger… je nach Person unterschiedlich. Ich sehe z.B. in den falschen Farben käsig bis übermüdet aus. Letzteres bin ich auch des öfteren mit Baby, aber mit den richtigen Farben fällt das kaum auf.
Babys steht somit farblich erst mal eigentlich alles. Weil sie süß sind, hübsch, rosig, ja perfekt. Eigentlich. Uneigentlich kann man auch schon bei den ganz Kleinen erkennen, welche Farben wie für sie gemacht sind und welche irgendwie komisch an ihnen aussehen, irgendwie falsch. So, als wäre die Klamotte nur geliehen und einfach für ein anderes Kind gemacht, aber nicht für dieses. Ich hatte mich also darauf eingestellt, dass es eventuell etwas schwierig werden würde. Aber, siehe da, Merle ist genauso eindeutig wie ihr Vater, da musste ich mir jetzt für die Überschrift nichts kryptisches ausdenken, um euch selbst raten zu lassen.
Jetzt gehen wir die Farbtypen noch mal einen nach dem anderen durch. Denn durch Geschenke und Flohmarktpakete (und auch ein paar Klamotten, die ich gekauft habe, weil ich die Klamotten als solche so süß fand, Farbtyp hin oder her), habe ich tatsächlich zu allen Farbtypen etwas für Merle hier gehabt. Jetzt, da sie älter wird und wir den Großteil der Erbstücke abgelegt haben, ist ihre Garderobe nun fast vollständig auf Sommertyp umgestellt.
Frühlingsmerle

Leuchtende, warme Farben. Hier auch eher hell, also Richtung Light Spring. Frühlingstypen sind eher selten. Ein hervorragendes Beispiel für einen Frühlingstypen habe ich letzhin erst entdeckt: Die Rolle der Penny in Big Bang Theory (zumindest der ersten Staffeln, die ich schon gesehen habe). Sogar ihre Wohnung ist in Frühingsfarben eingerichtet. Was mir wirklich ein Graus wäre, sieht bei ihr einfach fantastisch aus: jung, frisch, energetisch. Ich würde mit sowas einfach aussehen wie ein übernächtigter Clown. Und Merle…? Hier ist noch ein fast-Frühlingsoutfit, nur das Kleidchen ist ein Frühling und auch nur haarscharf, es ist grenzwertig sommerfarben.

Als ich dieses Kleid aus dem Umschlag (Mamikreisel Warensendung) geholt habe, war meine erste Reaktion Enttäuschung. Ganz schön krass rosa. Nicht so hübsch altrosa wie erwartet. An Merle dran dann aber irgendwie doch passender als erwartet und ich hätte fast meine Farbtypisierung über den Haufen geworfen. Aber bei genauerer Betrachtung sieht man schon, dass es gern etwas gedämpfter für sie sein dürfte. Wie auch beim ersten Kleidchen sieht man erst Kleid, dann Kind, die Farben dominieren und überstrahlen den kleinen Menschen ein bisschen. Aber wirklich nur minimal. Es ist von der Farbigkeit hier ähnlich wie Rapunzel aus dem Disneyfilm. Auch nicht super eindeutig Frühling (Tendenz zum Sommer, da nicht ganz so leuchtend und leicht kühler Einschlag), aber mehr Frühling als alles andere.


Dieses Bright Spring /Light Spring Outfit ist aber eindeutig: Nein, sie ist kein Frühling. Sogar das Weiß, was ihr in Kombination mit Sommerfarben immer so gut steht (aber eher Offwhite als Schneeweiß) wirkt hier hart an ihr. Das Kleid überstrahlt sie, trotz ihres tollen Lächelns, das viel dagegen hält. Süß ist es trotzdem und ich ziehe es ihr gern an, denn jetzt wird es ja endlich Frühling – und sie wächst langsam hinein. Das Problem mit dem von der Kleidung überstrahlt werden ist auch ein eher kleines im Farbtypkontext, denn in der Regel sieht man einfach schöne Kleidung. Sie tut nur nichts für den Träger. Farbtypgerechte Kleidung hebt den Menschen darin hervor. Unpassendere Farben machen kränklich. Das ist hier nicht der Fall. Aber hier war es sehr deutlich: Achtung, Bright Spring bzw. True/Warm Spring:

Hier sieht man gut, was ich mit der Betonung von Makeln meine. Da ist sie immer müde und hungrig, da noch ganz klein. Und genau so sieht sie aus. Ein bisschen fertig. Mein kleines Vögelchen. Lang ist es her. Oder auch noch gar nicht so lang…
Sommermerle

Aaaaah, jetzt wird es richtig schön! Der Vergleich ist doch sehr eindeutig. Die Sommerpalette zeigt gedämpfte, kühle Farben. Wir bleiben bei Merle weitestgehend bei eher hellen Farben, gern mit gebrochenem Weiß und Lichtgrau in Kombination.


Der Pullover ist mein Lieblingspullover an ihr. Ich habe ihn direkt in einer größeren Größe noch mal gekauft. Das sagt schon viel aus.


Grau ist aber an sich keine perfekte Sommerfarbe. Wohl aber gedämpftes Blau.


Genauso wie Rosa. Genauergesagt: Gedämpftes helles Altrosa. Sie sah von Anfang an toll darin aus. Was habe ich mich gefreut, hatte ich doch so viel rosa Kleidung „geerbt“.



Auch gedämpfte Fliedertöne sind klassische Sommerfarben.


Wird das Lila dagegen kräftiger und dunkler, sieht man schon gut, dass wir langsam Merles perfekte Palette verlassen. Geht aber immer noch. Kunstlicht und das warmtonig gemusterte Handtuch unter ihr verfälschen hier den Eindruck leider etwas.
Ich denke allein anhand der Tatsache, dass hier so viele Outfits sind, seht ihr schon, dass es wirklich passt.
Herbstmerle
Also ist sie ein wirklich eindeutig ein Sommer? Hmmmm. Ja. Doch. JA! Aber wie sehr oft gehen auch Farben aus den Randbereichen der Nachbarfarbtypen ebenfalls noch ganz gut, wenn auch nicht so perfekt wie die, des eigenen Farbtyps. Dass vor allem der helle Frühling (Light Spring) gar nicht so verkehrt aussah, hatte ich ja schon gezeigt… Der Nachbartyp in die andere Richtung ist für den Sommer natürlich der Herbst. Da hätten wir dieses Lieblingsoutfit in gedämpftem Fuchsbraun kombiniert mit rosa. Ein perfektes Soft Autumn Outfit. Noch so ein Ding, das ich in zwei Größen gekauft habe im Übrigen. Aber das große Kleidchen passt noch nicht. Ich freue mich schon sehr darauf!


Hach ja. Sehr süß! Und sehr gedämpft. Außerdem dabei noch wenig gelbstichig, nur gerade so eben warmtonig. Aber ich hätte das folgende Bild zu bieten, um zu zeigen, dass sie ganz sicher kein Herbst ist: Monochromes Beigebraun mit hohem Gelbanteil. Das meine ich mit: Die falschen Farben machen kränklich. Da kann das Foto sonst noch so putzig sein.

Gehen wir weiter zu einer DER Herbstfarben überhaupt: Senfgelb.


Ohne Halstuch ist es ein hübsches Oberteil, aber keins, das schmeichelhaft für Merle wäre. Mit Halstuch, das noch dazu die Farbe der Hose und der Socken aufgreift, geht es aber sehr gut. Ich bin zwar auch ein Herbsttyp und Senfgelb ist fies an mir, aber bei Merle ist es schon sehr eindeutig, dass das wirklich eine Farbe ist, die ich sehr gut in ihre eigentliche Farpalette einbetten muss, damit sie sie noch tragen kann. Sie bleibt ein Sommer. Auch mit diesem süßen Spitzenshirt.
Dann hätten wir hier noch mal gedämpftes Grün, welches hier einen Schnittbereich zwischen Soft Summer und Soft Autumn darstellt, da es einen deutlich kühlen Farbanteil mitbringt. Steht ihr. Ist ein ähnliches Stück wie der Fuchspulli, was die Farbpalette angeht. Nicht optimal, aber an sich sehr niedlich und nah genug dran. Einen Echten Soft Autumn (mir :D) würde es besser stehen. Dumm gelaufen. Ich passe wohl nicht in die Kleidung meiner Tochter.



Wintermerle

Wir lieben Pinguine! Der Pullover war einer meiner ersten Käufe für Merle, als ich noch schwanger war. Und hui… nee, also wenn sie eins nicht ist, dann ein Winter. Da müssen wir gar nicht diskutieren. Sie ist es so eindeutig, dass wir von diesem Farbtyp wirklich nur dieses eine Oberteil haben. Das Leuchtende der Winteroutfits erschlägt sie absolut. Man sieht Kleidung, Kleidung, Kleidung und erst dann das Kind und das sieht auch ein bisschen scheckig darin aus. Der Teint wirkt vor allem hier mit dem Rot zu rötlich (als kühler Typ ist sie von sich aus sehr rosig). Dieses Knallrot ist der Schnittmengenbereich zum Bright Spring, der damit auch sehr deutlich abgelehnt wird. Also noch eindeutiger als die Tatsache, dass sie kein Winter ist, ist, dass sie kein Bright ist. Mehr Beispiele habe ich hier wie gesagt nicht.
Fertig!

Und damit ist klar: Gedämpft und hell bitte und deutlich lieber kühl als warm: Sie ist ein Sommer. Punkt. Sowohl Light Summer sieht großartig an ihr aus und sie toleriert auch noch die schon leuchtenden Nachbarfarben des Light Spring sehr gut, als auch der Soft Summer (wobei auch da eher die Light Variante) mit dem Nachbartyp, Soft Autumn (Light), wenngleich dabei eigentlich nur die Braun- und Beerentöne. Bei den dunkleren Grüns ist sie schon raus, alles richtig ocker und rost muss sehr sehr gut kombiniert werden. Und die sehr natürlichen, sanften Sandtöne müssen wirklich hell sein, sonst werden auch diese fies.
Eine Weile bin ich am Soft Autumn ja hängen geblieben, wegen eben des süßen Fuchspullis und weil ich ja auch ein Soft Autumn bin, für den Ocker und Senfgelb nicht gehen. Aber ihre breite Palette an wunderschönen Blautönen macht sie dann sehr sehr eindeutig zum Sommer. Farben, die mir so gar nicht stehen. Bei Blau muss es für mich gedämpftes Navyblau oder vielleicht noch ein sehr spezielles Jeansblau sein, wenn es gesichtsnah ist, sonst muss ich schon viel schminken…

Und da wären wir. Klischeehafter Sommertyp mit hellem, rosigem Teint, blau, blau, blauen! Augen (vielleicht werden sie noch grau, aber grün und braun sind schon ziemlich ausgeschlossen) und weißblondem Haar. Ein sehr einfach zu bespielender Farbtyp, da sie von der Sommerpalette wirklich alle Farben tragen kann, nicht wie eben zum Beispiel bei mir die No-Gos eigentlich typischer Herbstfarben.
Merles Farben
Merles Farben sind damit vor allem hellgrau, offwhite, gedämpftes (helles) blau, altrosa und pudertöne, sowie flieder. Beerentöne und petrol-türkis Töne gehen wie an den meisten Menschen auch an ihr sehr gut (weshalb diese Farben für viele Farbtypen passen, siehe oben verlinkte Artikel, bzw. hier am Ende habe ich sie auch noch mal eingebunden). Flieder klammere ich aus, da diese Farbe am schlechtesten mit den anderen kombinierbar ist. Beerentöne sind ok aber tendentiell schon zu dunkel für sie. Das ist eher mein Tanzbereich. Petrol-türkis ist eher eine Jokerfarbe, die ich nur kaufe, wenn ich sonst alles toll am Stück finde. Und ich kann mir vorstellen, dass wenn sie älter wird, sie gern mehr Farbe tragen mag und da kann man mit petrol, türkis und kräftigerem rosa dann einiges reißen, ohne ihren Farbtyp komplett auszuhebeln.

Hier noch mal die wirklich sehr subtilen Abstufungen zwischen den Soft Summer Paletten.



Merles individuelle Palette

Wie man sieht eine sehr typische Sommerpalette und für alle, die es nicht super genau nehmen ist das völlig ausreichend. Die Soft Summer Light Palette als Basis habe ich ergänzt um ihre Neutraltöne Weiß, und lichtes mit mittleres Grau, sowie ein dunkles Navyblau, das als einfach Farbe praktisch universell einsetzbar ist und vor allem beim Thema Hosen einfach auch das Einkaufen bedeutend erleichtert. Außerdem mit aufgenommen habe ich ihren Schlammbraunton, der sich öfter in ihrer Kleidung in Kombination mit Grau wiederfindet und die an ihr schon richtig warm wirkt. Ebenfalls in der letzten Zeile seht ihr zwei „Jokerfarben“, die sehr gut in ihre sonstige Palette passen, aber an sich durch ihre Intensität eher rausfallen: Petroltürkis und ein kalter aber kräftiger Magenta-Beerenton. Wie im großen Artikle zum 16er-System erwähnt, sind gerade diese Extrafarben (Navyblau, Petrole und Beerentöne) Farben, die sehr gefällig sind und zu fast allen Farbtypen vergleichsweise leicht hinzu kombiniert werden können.
Mir hat es sehr viel Spaß gemacht! Und ich muss direkt etwas aus meinem alten Artikel revidieren: Sommer- und Herbstfarben sind mittlerweile wirklich nicht mehr schwer für Babys und Kinder zu bekommen. Im Gegenteil. Sie sind derzeit sehr trendy. Rosa ist immer noch eindeutig Mädchenkleidung, aber es zeigt sich derzeit deutlich, dass es daneben noch ein anderes Gender-Label gibt: Pastellige Töne für die Mädchen, starke Kontraste für die Jungs. Süße Schlafaugen für Mädchen, Batman für Jungs… Ein Farbtyp aber bleibt bestehen. Das macht eine passende Garderobe sehr viel dauerhafter und dadurch nachhaltiger. Und auch nicht so durchgegendert. Wäre Merle ein Junge, sie würde auch eine Sommertypgarderobe bekommen genauso, wie ich sie in die volle Breitseite an Farbe stecken würde, wäre es das, was ihr am ehesten entspräche. Nun… mein Raketenkind ist zumindest charakterlich eher ein Bright Spring oder Winter. Das meinte ich mit Jokerfarben. Und wenn sie so weit ist, wird sie auch selbst entscheiden dürfen. Zumindest ein großes Stück weit. Ich bin gespannt, was sie sich aussuchen wird.


Jaja. Schön bei Kindern ist letztlich, wenn es doch mal ein eher unsägliches Teil werden sollte, das aber warum auch immer ganz dringend sein musste: Erstens haben Kinder ganz andere Kriterien, was Lieblingskleidung angeht als Farbytpen und wenn es Mama dann doch zu sehr in den Augen weh tut: Sie werden so schnell groß. Das werden sie wirklich.
Ich bin also gespannt, wie lange wir hier so kühl und gedämpft bleiben werden.
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