
Ui, ein Rezept! Das ist aber lange her! Jaaaa, hier ist so einiges lange her. Das meiste ist ziemlich genau neun Monate her… Aber: Aufgeschoben ist nicht aufgehoben und so kommen jetzt wieder viel mehr Heike-Themen, auch wenn Merle Teil dieser Themen bleiben wird.
Also, fangen wir an!
Zutaten
- eine dicke Knolle Rotebeete
- 4-9 Scheiben Brot der Wahl, je nach Scheibengröße
- Senf
- Honig
- Ziegenkäse
- Basilikum oder Rucola
Zubereitung
Rotebeete schälen und in etwa 2-3mm dicke Scheiben schneiden. Benutzt am besten Einmalhandschuhe, denn Rotebeete färbt enorm, auch die Haut. Bestreicht die Brote mit etwas Senf, so als würdet ihr Butter aufstreichen, also nicht wunder wie dick, aber auch nicht homöopathisch. Danach streicht noch etwas Honig auf, etwa 1/2 Teelöffel pro Brot.
Legt die Rotebeetescheiben auf die Brote und deckt sie dann mit Käsescheiben ab. Alles kommt auf ein Blech mit Backpapier und bei rund 160 Grad in den Ofen, bis der Käse gut geschmolzen ist. Die Rotebeete muss nicht garen, es reicht, wenn alles schön heiß ist und der Käse so zerlaufen ist, dass ihr in mögt, wie golden oder auch nicht das auch sein mag.
Holt die Brote aus dem Ofen. Belegt sie mit Rucola oder Basilikum und guten Appetit! Ihr habt nun ein saftig würziges Brot, dem die Schärfe von Senf und Rucola noch den gewissen Gaumenkitzel verleiht. Und ganz nebenbei ist es mal wieder etwas, was euch eine Extraportion Gemüse unterjubelt, solltet ihr euch damit, wie so viele, ein bischen schwer tun.

Rotebeete…
… sind reicht an Kalium, Kalzium und unserem Haarnährstoffliebling Eisen. Außerdem kommen die Knollen mit reichlich Folsäure und anderen B-Vitaminen daher. Ein paar Abzüge gibt es dafür, dass sie bei falscher Lagerung Nitrite bilden. Deshalb: bitte frisch verzehren und wenn ihr sie lagert, dann im Kühlschrank nur etwa für zwei Wochen. Ansonsten halten sie sich am besten in einer Kiste mit Sand im kühlen Keller. Ich persönlich habe sowas nicht, von daher kaufe ich die Knollen wirklich immer nur dann, wenn ich sie direkt essen mag.
Rucola…
…ist ebenfalls ein guter Folsäurelieferant und kommt mit reichlich Glucosinolaten daher. Mit was? Einem sekundären Pflanzenstoff (also kein Vitamin oder Mineralstoff), der typisch für Kreuzblütler ist. Vereinfacht gesagt: Bitterstoffe und natürliche Schärfe haben etwas ganz Eigenes für sich (eben auch diese Glucosinolate), was wir ja meist eher seltener essen als zum Beispiel süße oder säuerliche Pflanzen. Allein nach dem Prinzip der Fülle, also von möglichst abwechslungsreichem Essen, ist Rucola deshab schon ein Gewinn. Senf geht übrigens in eine ähnliche Kategorie, ist aber in der Regel sehr viel stärker verarbeitet.

Ziegenkäse…
…ist jetzt sicherlich nicht das Gesundheitsfutter der Wahl. Er ist für viele Menschen bekömmlicher als Kuhmilchkäse und es gibt mittlerweile wirklich tolle Sorten von mild bis wirklich ziegenwürzig. Denkt bitte dran: Auch Ziegen wollen bio gehalten und gefüttert werden. Nur weil es keine Kuh war, die die Milch gab, heißt es leider nicht, dass die Tiere auf der Alm ein schönes Leben hatten. Irgendwie hatte ich lange dieses Bild im Kopf, wider besseren Wissens.
Als vegane Alternative würde ich Cashewmus mit etwas Nährhefe empfehlen. Wenn ihr da noch andere Tipps habt, immer her damit! Für dieses Rezept ist der Käse wichtig für die herzhaft-salzige Komponente und für das Fett. Ohne Käse wären die Brote etwas dröge.

Honig…
…gibt diesem Rezept hier die Süße und noch zusätzlichen Geschmack den reiner Zucker oder Agavendicksaft nicht bieten kann. Agavendicksaft ist zu eindimensional im Geschmack. Alternativ würde am ehesten noch Ahornsirup passen. Ich persönlich halte nachhaltige (!) Imkerei gerade in Zeiten von Bienensterben für wichtig. Aktuell kaufe ich Bio-Honig, mag aber im Nachbarort alsbald die große Imkerei mal ansteuern. Honig ist ebenfalls sehr nährstoffdicht und noch dazu antibakteriell wirksam. Er ist nicht nur lecker, sondern auch ganz wunderbar für Haut- und Haarpflege einsetzbar.
Brot…
… denn von irgendwas mag man hier ja auch satt werden. Ich persönlich kaufe glutenfrei, mag gern Knäckebrote und probiere mich zusammen mit Benedict derzeit am Selberbacken. Getreide sind streitbar, wenn man von der Paleo-Seite her argumentiert, für die meisten Menschen ist aber Brot einfach nicht gleich Brot und somit nicht per se gut oder schlecht. Hier gilt wie immer: Je weniger Zutaten desto besser, slow-food ist bei Brot absolut gegenüber industrieller Backwaren zu bevorzugen (durch viele ruhende Teigphasen und langsame verarbeitungsprozesse werden etliche Antinährstoffe abgebaut) und auch nicht jedes Gluten ist gleich Gluten. Glutenhaltige (Weizen-)Weißmehlbrote sind unvergleichbar fluffig und duftig mild im Geschmack, was sie oft einfach perfekt kombinierbar macht, wenn sich das Brot selbst eher zurück nehmen soll. Gesundheitlich bringt es kaum etwas, außer Energie, also Kalorien. Ich bevorzuge deshalb Vollkornvarianten und meide Weizen, da dieser das überzüchtetste Getreide in diesem Kontext darstellt. Weißmehlprodukte sind für mich Genussmittel und keine Lebensmittel für ganze Mahlzeiten. Dinkelbrote sind für mich gute Alternativen, auch obwohl sie glutenhaltig sind. Aber wie gesagt, bei Broten experimentieren wir gerade. Ich mag sie sehr gern. Und wenn man schon gesundes Eis und gesunde Torten hinbekommt, dann bin ich sicher, geht das auch mit Brot. Sobald wir ein Rezept haben, das uns überzeugt, werden wir es hier teilen.

Also. Lasst es euch schmecken!
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