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Wie weit
Ich bin nun in Woche 12, dementsprechend geht es um Woche 9, 10 und 11. Und ein bisschen um Woche 12.
Babys Entwicklung
Baby war und ist mit Organbau beschäftigt und nähert sich dem Ende der wichtigsten Ausdifferenzierung. Deswegen ist das erste Trimester ja so empfindlich: Wenn jetzt was schief läuft, zieht Mutter Natur die Reißleine. Eine nicht funktionstüchtige Leber ist einfach ein größeres Problem als vielleicht unterschiedlich lange Beine. Insgesamt sieht Baby jetzt wirklich schon aus wie ein Minimensch. Ich könnte so ein Menschlein in der Hand halten und alles erkennen, ohne Lupe.
Bauch



An meinen Maßen allgemein hat sich morgens so gut wie gar nichts getan. Morgens. Ab Mittags sieht das bedeutend anders aus in Kombination mit Fresserei und Bläh. Und fragt nicht nach abends… Der Bauch ist insgesamt sehr empfindlich geworden, ich fasse ihn intuitiv ständig mit der Hand an, so, wie man sich den Kopf bei Kopfweh hält. Und ich habe seit kurzem Umstandshosen, just in time. Auch wenn der Platz anfangs noch nicht weniger geworden war, habe ich den Hosenbund schon in Woche 9 nicht mehr ertragen. Soll so sein, ich mit meinem Pupsbauch werde die dann auch einfach noch länger tragen mit langen Blusen oder Pullis drüber. Bauchnabel innen, keine Dehnungsstreifen, aber wenn ich so rumgoogle, bin ich nachmittags echt schon beachtlich schwanger für Woche 11-12. Es ist die Summe mit dem Blähbauch und ich bin auch unschwanger jemand, der schnell einen Blubbbauch vom Essen bekommt und mein H-Figurtyp ist einer, der vor allem von der Seite kaum Taille hat, da wird also keine schmale Stelle erst etwas weniger schmal, sondern bei mir poppt es direkt vorn raus.
Gewicht

Keine Ahnung. Ich habe 1cm Hüftumfang zugelegt, das korreliert bei mir in der Regel mit plus 1kg. Außerdem mehr Bauch und mehr Blutvolumen. Ich tippe auf 2-3kg mehr beim nächsten Wiegen beim Gyn nächste Woche, kann auch weniger sein wegen Muskelabbau.
Haut und Haar
Haut erstaunlich gut für den ganzen Fraß, den ich vertilge… wobei mein Kinn mir das Stück Kuchen von McCafé (Alter, echt, ich? Mäcces? Neee!) wirklich nichtv erziehen hat. Aua. Haare minimal weniger fettend. Nur ja jetzt kürzer. Mein Haupthaar fällt normal bis minimal weniger aus, was ja an verminderter Wachstumsgeschwindigkeit in der Schwangerschaft liegen soll. Kann ich von anderen Körperhaaren her nicht bestätigen, dass die langsamer wachsen würden. Doof: Ich hatte zwei Wochen lang recht deutlichen WImpernausfall. So 2-3 Wimpern pro Tag und Auge. Beruhigt sich grad wieder und ist nicht weniger dicht geworden nur optisch kürzer.
Andere körperliche Anzeichen
Der Bauch fühlt sich einfach komisch an. Nicht direkt übel, nicht direkt schmerzhaft, einfach eine… Missempfindung. Unangenehm, was leider sehr präsent ist und mich in meiner Konzentrations- und Leistungsfähigkeit ziemlich einschränkt. Kopfschmerzen sind immer noch übel für mich und ohne Schmerzmittel nach wie vor das kalte Grauen. Woche 10 war nach Woche 7 bisher die anstrengdste Woche.
Außerdem die Eisenwerte. Mein Lieblingsthema nicht erst seit es Küki gibt. Ich habe seit Jahren einen dokumentierten Eisenmangel, der mir schon recht derben Haarausfall beschert hat und als ich letztens beim Frauenarzt und auch beim Hausarzt neue Werte bekommen habe, da passte da was vorn und hinten nicht. Ohne große Umschweife: das Labor muss im Dezember einen Fehler gemacht haben und einen falsch zu niedrigen Wert heraus gegeben haben. Meine jetzigen Werte sind so gut, dass wir sie sogar gegengecheckt haben, also noch mal Blut abgenommen. Woran liegt es? Mein Wert war also im Dezember schon besser als gemessen, darauf gab es eine Eisenspritze, zusammen macht das den superduper Wert von letztens nun von fast 200. So einen Ferritinwert hatte ich noch nie. Joah. Nehme ich. Aber das ist jetzt das zweite Mal, dass das Labor meine Werte nicht korrekt abliefert und es war auch kein Kommafehler. Alles gut also. Wie nett.
Schlaf/Energie
Trotz des gerade Beschriebenen: Meine Energie kehrt zurück! Laaaangsam. Ich brauche nur noch 9-10 Stunden Schlaf statt 10-12 Stunden, dennoch ist meine Leistungsfähigkeit weiterhin deutlich vermindert. Ich mache langsam, etwa so wie meine Oma und das ist kein Scherz, sondern wirklich ein treffender Vergleich. Donnerstags bin ich ziemlich erledigt von meiner 3-Tages-Arbeitswoche und nach wie vor weiß ich echt nicht, wie anderen Frauen das Vollzeit schaffen. Wirklich nicht. Und angeblich ist meine Schwangerschaft ja bisher ein netter Spaziergang so im großen Vergleich… Aber vielleicht ist das so, eben weil ich die Ruhe von 4 freien Tagen habe… Spekulation.
Ich träume genauso viel und bescheuert wie immer.
Übelkeit/Abneigungen
Salz, nach wie vor: Bäh. Gemüse ebenfalls außer Gurken, Tomaten und grünem Salat. Woche 9 war sehr fleischlastig aber wie beim Salz auch folgte auf diese Fressphase eine ziemliche Abneigung. Seit einer Woche esse ich gar kein Fleisch mehr. Eier kann ich auch nicht mehr essen. Und ihr wisst vielleicht noch, dass ich eigentlich der totale Eiervernichter bin, ich kille locker ein 10er-Pack die Woche. Normalerweise. Jetzt nicht mehr.
Was mir hilft: viele, viele kleine Portionen über den Tag essen. Ideal ist stündlich ein Snack. Maximum an futterfreiem Intervall sind 2 Stunden, sonst wird mir komisch und wuäh und ich mag gar nichts mehr essen, was ich aber dann tue, weil es praktisch mit dem ersten Bissen besser wird. Ich esse dabei möglichst süß und flüssig (Saft, Obst, Müsli, Honigmilch). Zu viel feste Nahrung pustet mich gigantisch auf, das tut dann weh.
Heißhunger/Gelüste
Fragt. Nicht. Nach. Sonnenschein. Ich bin wieder mit Weizen dabei, mit Butter, mit Käse, mit konventionellen Süßigkeiten (der Mäcces Kuchen…). Aktuell gehe ich wieder etwas weg davon, aber in Woche 9 noch hatte ich dermaßen gerichteten Heißhunger darauf und mir war übel, wenn ich es nicht gegessen habe. Somit habe ich die Pickel und die Blähungen in Kauf genommen und war dafür aber übelkeitsfrei. Und ja, mein Gott, das Zeug ist einfach so dermaßen lecker! Ich bin super froh, dass ich zu den Frauen gehöre, deren Unverträglichkeiten in der Schwangerschaft zurückgedrängt werden. Ein sehr gängiges Phänomen auch bei Colitis Ulcerosa. Ja, meine Haut fand das nicht so dolle, aber ich fresse auch echt viel Zucker. Das habe ich wieder runtergfahren, seit die Übelkeit Ende Woche 10 wieder abgenommen hat.
Top vier der letzten Woche waren Fladenbrot, Orangensaft, Thunfisch-TK-Pizza und Malzbier.
Insgesamt bin ich von vorschwangerschaftlichem 90% Paleo zu pesci-vegetarisch/meditarran gewechselt. das ist für mich eine sehr drastische Umstellung, aber eine die ich gut finde, erst mal. Küki rettet Kuhleben, quasi.
Was ich erst jetzt wirklich gelernt habe und was mich immer noch ein bisschen schockiert, ist die wirklich fehlerhafte Kommunikation von „Schwangerschaftsgelüsten“ nach außen. Ich bin ja nicht völlig unbedarft und halte für mich für gut informiert und für einen guten Rechercheur, aber bis ich selbst schwanger geworden bin, habe ich gedacht, dass Schwangere Heißhunger haben so wie Nicht-Schwanger auch – nur auf komische Kombinationen. So wie: „Boah, ich brauche jetzt einen Schokoriegel!“ Man isst ihn und wird kurz geflutet von Glücksgefühlen, weil es so köstlich ist, das Belohnungssystem springt voll an und man hat dieses Gefühl von: „Das ist grad des beste Essen der Welt!“. Letztlich bleibt es aber eine Frage der Willenskraft, ob man dem nachgibt oder nicht. Nur eben dann schwanger wegen mir dann mit Gurke mit Sahne oder Banane mit Senf. Mag sein, dass das für einige auch so ist. Für alle, mit denen ich gesprochen habe, ist es aber sehr, sehr anders, mich eingeschlossen. Wenn ich „Heißhunger“ habe, dann ist dieses eine sehr spezielle Nahrungsmittel das einzige, was ich dann essen kann, das einzige, welches mein Körper duldet ohne sich mit größter Übelkeit zu sträuben. Wenn ich es dann esse, dann bekomme ich keine Belohnung. Mir ist nur erst mal etwas weniger übel. Das ist die Belohnung. Und in dem Kontext spielt Willenskraft keine große Rolle mehr. Vor die Wahl gestellt Übelkeitsskrämpfe zu haben oder gar zu brechen oder ungeunde Fertigpizza zu essen, nun, da nehme ich die Pizza. Weil es eben mit einer Gurke dann nicht getan ist. Noch nicht mal mit meinen Superfoodsüßigkeiten. Keine Ahnung, was mein Körper da will, logisch erklären kann ich es mir nicht. der Steinzeitmensch hatte ja keine Pizza. Aber auch mein Test dann Beeren oder Honig zu essen oder Nüsse (nährstoffdicht, süß) hat nur dazu geführt, dass ich die Himbeeren dann gern ausgekotzt hätte. Hab ich aus Geiz nicht getan, der Würgereflex wäre schon stark genug gewesen.
Sport

Mehr ist nicht drin. Macht aber nix. Heiki und die Entdeckung der Langsamkeit.


In Woche 10 ging gar nichts mehr. Ich bin mit meinem Hund gegangen und habe nach wie vor viele Besorgungen zu Fuß erledigt. Mich wegen der Kopfschmerzen mal über die Blackroll zu quälen, war mein absolutes Limit. Seit Woche 11 mache ich fast jeden Morgen ein ca. 10-minütiges low-impact Mini-Bodyweight-Workout, um einmal alle Muskelgruppen durchzugehen und an meinen freien Tagen blackrolle ich meinen Rücken zur Kopfschmerzprävention. Für mehr reicht die Kraft nicht, aber es wird langsam wieder besser. Sonntag bin ich 4km durch die Nachbarschaftssonne getrödelt. Danach bin ich scheintot auf die Couch geplumpst. Ich sag ja, wie Oma. Aber ne nette Oma.
Emotional
Positiv, stabil. Ich mag mich grad gut leiden. An den Kopfschmerz- und Katertagen unleidlich und wehleidig. Das fand ich aber angemessen, muss ich sagen. Ich bin sehr dankbar dafür, dass meine Laune so konstant gut ist, zumal ich vom Typ her eigentlich anfällig für sowas bin. Ich kenne hormonabhängige Schwankungen bis hin zum wirklich dunkelsten Weltschmerzloch durch meine Migräne- und Colitismedikamente, die ich bis vor ein paar Jahren noch nehmen musste, von daher hätte mich nicht gewundert, wenn mich hier die volle Breitseite eines neuen Organs, das den ganzen Tag Hormone baut (Plazenta) voll aus der Bahn geworfen hätte. Hat es aber nicht. Braver Mutterkuchen.
Schon was gekauft?

Second Hand Umstandshosen von einer Freundin, eine lange und eine kurze Jeans. Wegen des wie gesagt so empfindlichen, wenn auch noch nicht dicken Bauchs. Außerdem einen Umstandspulli und ein Umstandskleid, welche grad im Sale waren und die beide so geschnitten sind, dass sie auch unschwanger super aussehen. Ich habe Bauchbänder und ein weiteres Jäckchen geschenkt bekommen und von meiner Schwester haben wir ein Kinderbett und ihren alten Kinderwagen geschenkt bekommen. Letzterer hat 15 Jahre Garage hinter sich und musste von uns erst mal grundgereinigt und geflickt werden, aber mega! Kinderwagen sind elend teuer. Und der ist zwar klar älter und dadurch vom Material noch schwerer als die neuen, aber es ist ein Teutonia Kombikinderwagen (kann man später zum Buggy umbauen), passend für große Eltern (Lenkstange hoch) und große Kinder (große Wanne). Sowohl meine Schwester ist groß, als auch ihre Kinder, von daher bin ich froh, dass Küken da vermutlich nicht rauswachsen wird, bevor es sitzen kann, was ein recht gängiges Problem für Eltern und Kinder großen Wuchses ist. Ach ja, ein Babybay-Beistellbett, das tagsbüber als Stubenwagen rumgerollt werden kann, haben wir auch gebraucht erstanden.
Schönste Momente
Das erste mal Weizenaufbackbrötchen mit Butter und Tomate, seit etwa…. hm…. 5 Jahren? Ja? Kann das sein? Dabei hat es geschneit vor dem Fenster. Das war ein Stück Himmel. Sag einer noch mal Essen sollte keinen psychologischen Aspekt haben.
Abends mit Benedict auf der Couch und wir lachen über irgendwas und er sagt: „Wenn das Kind dein Lächeln kriegt, werde ich es totknuddeln!“ und ich so: „Wenn es deine Augen bekommt, dann mache ich dasselbe!“ und dann haben wir ein paar Tränchen verkniffen. Und ja, ich halte das für emotional stabil! Ehrlich! Wir freuen uns derbe, trotz immer noch viel Arsch auf viel Grundeis, weil boah, krass, echt ein Baby…! Ich finde das ist eine sehr angemesse Umgehensweise mit der Situation. Und eine gute, weil positiv und realistisch.
Schreckmoment
Einen Tag hatte ich Blutungen, aber nur mini-mini bisschen. War sofort wieder weg. Trotzdem. Woche 9 und man hat sich schon so an den Gedanken mit dem Küken gewöhnt…
Einmal Darmschmerzen und ich hatte Sorge, dass meine Fresserei an der Diva doch nicht so spurlos vorbei geht. War aber wohl einfach nur ein Krampf vom dicken Blähbauch. Kein Schreck, aber schrecklich: Meine Kopfschmerzen. Meine… Güte. Ich freu mich jetzt schon darauf, wenn Schmerzmittel wieder eine Option sind. Müsst ihr nicht zu kommentieren, gibt keine, die für beides (meinen Darm und das Baby) unschädlich sind. Schon mit meinen Ärzten durchgekaut. Mistikacka. Und ich gehöre nicht zu der Sorte Frau, die sich jetzt auf die Schultern klopft und weise nickend sagt: „Siehe da, der Körper schafft das auch allein ohne chemische Helferlein, die doch ohnehin eher Giftstoffe sind!“ Ich bin ein ganzheitlich ausgerichteter Mensch. Aber ehrlich, ich bin megafroh zu einer Zeit zu leben, in der es Schmerzmittel und ein paar andere pharmakologische Errungenschaften gibt. Klar, man bezahlt für alles seinen Preis, immer. Aber. Aber. So.
Wichtigste neu gelernte Lektion/en
Durch den Mutterpass weiß ich jetzt: ich bin Rhesus-negativ. Unser Kind hat genetisch eine Wahrscheinlichkeit von 50% Rhesus-negativ oder positiv zu sein, da Benedict Rhesus-positiv ist (Blutspender, daher weiß er das) und seine Eltern Rhesus positiv und Rhesus negativ sind. Er muss also mischerbig sein.
Wenn Küki und ich den selben Rhesus-Faktor haben sollten, ist alles super, wenn nicht, könnte ich Antikörper bilden, was ein paar Risiken für die Geburt birgt außerdem insbesondere für eventuelle Folgeschwangerschaften. Um dieses Risiko zu minimieren, werde ich in der Schwangerschaft getetstet, ob ich schon Antikörper gebildet habe und sollte das der Fall sein, bekomme ich Anti-D gespritzt, was im Prinzip aufgereinigte Antikörper aus Spenderblut sind, die dann eventuell eingedrungene Babyblutzellen abwehren, bevor mein Körper selbst Anitkörper bildet. Damit verhindert man Verklumpung des Blutes (Thrombose) und ebenfalls das Risiko einer Abstoßungsreaktion bei einer Folgeschwangerschaft mit ebenfalls Rhesus-positiven Kind wird sehr stark abgesenkt. (Infos dieses Absatzes ohne Gewähr. Ich habe hier nur oberflächlich recherchiert und vedrtraue für Details meinem Gynäkologen.)
Wir haben endlich eine Hebamme. Ich suche wohlgemerkt seit Woche sechs, also schon einen Monat. Ich weiß jetzt: bei Sommergeburten ist das tricky wegen der Urlaubszeiten der Hebammenpraxen, plus zwischen Ende August und Oktober ist immer die geburtenstärkste Zeit des Jahres. Zudem kümmern sich Frauen heute i.d.R. schon mit positivem Schwangerschaftstest um eine Hebamme. Ich hatte also etwa zwei Wochen Verspätung und es wurde schon eng. Fand ich ehrlich gesagt ganz schön krass.
Vorsätze und Aussichten
Ich habe das erste so empfindliche Trimester so gut wie hinter mir, das heißt, das Risiko einer Fehlgeburt sinkt von Tag zu Tag und angeblich bekommt Frau im zweiten Trimester dann den „Glow“ und Energie für zwei. Das mit der Energie würde mir voll reichen. Mitte Februar haben wir den nächsten Ultraschall beim Frauenarzt und da wird man zwar noch kein Geschlecht sehen können, sehr wohl aber einen Minimenschen und nicht mehr nur eine Bohne in einer Blase.
Babynamen
Stehen fest. Den Jungennamen hatten wir ja zuerst, seit letzter Woche haben wir auch den Mädchennamen. Nach wie vor haben weder ich noch Benedict ein Gefühl dazu, ob es ein Mädchen oder ein Junge ist. Wenn es ein Bauchgefühl gibt dann das, dass alles in Ordnung ist. Finde ich super.
Und der Papa…?
Benedict war in Woche 9 etwas überfordert, weil für mich das Thema Baby total dauerpräsent war (klar, wenn man immer nur mit Heißhunger und Kodderigsein beschäftigt ist oder mit Ausruhen und nach Hebamme suchen), für ihn aber nicht (arbeiten gehen, Zeugnisse schreiben, Frau hat ja noch keinen Bauch und wenn sie nur rumliegt und pennt ist das ja jetzt auch nicht so eindeutig schwanger sondern eben primär erst mal einfach eine Frau, die grad rumliegt). Ich hatte somit mehr Redebedarf als er und für ihn hat die Realisationsphase natürlich auch länger gedauert als für mich. Seit der Kinderwagen im Wohnzimmer parkt, ist für ihn aber definitiv noch mal was eigerastet. „Wir haben einen Kinderwagen!“ „Weißt du eigentlich, dass im Wohnzimmer ein Kinderwagen steht?“ „Krass, wir haben einen Kinderwagen…“ Jetzt in Woche 12 bin ich praktisch sofort nach dem Frühstück optisch schwanger und auf dem Sofa abends selbst zugedeckt eindeutig kugelig. Also doch, es ist angekommen. Ich werde von ihm jetzt öfter im Plural angesprochen.

Nach wie vor ist er der Versorger, der gigantische Einkäufe ranschleppt und sich freut, wenn da was bei ist, was ich dann esse. Er unterstützt mich großartig, indem er zu meinem Privatmasseur geworden ist, wegen der dummen Kopfschmerzen, die ja auf nichts anderes wirklich gut ansprechen. Er meinte schon, am Ende der Schwangerschaft hätte ich nen dicken Bauch und er dicke Daumen vom Kneten.
Zwei Fragen waren für ihn besonders anstrengend (und auch für mich): Wollen wir eine Nackentransparenzmessung bei der nächsten Vorsorgenuntersuchung oder nicht? Und: Wie machen wir das mit der Elternzeit? Zwei echte Brocken, wenn es um Entscheidungen geht. Dazu aber vielleicht wann anders mal mehr, denn wie gesagt: Brocken: Das sprengt hier den Rahmen.
Sonst so
Ich hätte NIE gedacht, dass Schwangersein so anstrengend ist! Vor allem nicht jetzt schon, im ersten Trimester. Klar, ich wusste von Übelkeit und spannenden Brüsten und dass viele echte Stimmungsachterbahnen fahren. Aber diese MÜDIGKEIT! Das wusste ich nicht. Irre. Ich bin oft platt vom Nichtstun. Irgendwie wird das wenig nach außen kommuniziert, aber wenn ich jetzt so frage, sagen alle: „Oh ja, klar, das ist übel. Und man ist dem so ausgeliefert. Da ist nichts mit zusammenreißen. Man pennt einfach ein.“

Schwangerschaft ist keine Krankheit – aber sorry, ein bisschen fühlt sich das schon so an. So wie krank und trotzdem Sportunterricht und Matheklausur.
Mittlerweile glaube ich, dass viele der beschriebenen Stimmungsschwankungen einfach ganz normale Reaktionen einer total erschöpften Frau sind. Ich wiederhole mich: Wenn ich mir vorstelle, ich müsste jetzt vollzeit arbeiten, ganz ehrlich ich würde mich morgens heulend unter der Bettdecke verstecken. Nicht übertrieben.
Bis bald
Soweit für den Moment. Irgendwann nach der nächsten Ultraschalluntersuchung gebe ich euch ein neues Update. Und mir. Weil es echt heftig ist, wie viel sich grad in so kurzer Zeit verändert und ich das hier auch für mich festhalten kann. Theoretisch könnte man so in 4 Wochen das Geschlecht erfahren. Aber da ist kein Ultraschalltermin auf dem Plan… Hm. Wie neugierig bin ich denn? Zumal es mir wirklich, wirklich vollkommen gleich ist, was es wird. Ich wünsche mir, dass das Küken ein netter, gesunder, glücklicher Mensch wird. Das sind verdammt große Wünsche, da braucht es sich keinerlei Kopf darum zu machen, ob es jetzt ein Y-Chromosom hat oder nicht.
Der Beitrag Babybauch Woche 9-10-11 (12) erschien zuerst auf haselnussblond - healthy happy hair.